ESR Speicherring
Speicherringe dienen im Allgemeinen dazu, Ionen, die über Ionenbeschleuniger eingespeist werden, zu speichern und zu akkumulieren, bis sehr hohe Strahlströme vorliegen. Die Strahlqualität wird durch spezielle Elektronenkühler sichergestellt, so dass gleichmäßige Ionenpakete im Speicherring gespeichert sind.
Der am Helmholtzzentrum GSI betriebene Experimentierspeicherring ESR ist der erste Speicherring, der einen weiten Arbeitsbereich von Helium (Z=2) bis Uran (Z=92) mit einer Ionengeschwindigkeit β von 10 % bis zu fast 90 % der Lichtgeschwindigkeit abdeckt und damit als erster für Experimente an schweren Ionen geeignet ist. Somit stellt der ESR einzigartige Möglichkeiten speziell für Experimente mit den schwersten verfügbaren Ionen zur Verfügung.
Der ESR hat einen Umfang von 108,36 m und eine magnetische Steifigkeit von 10 Tm, dadurch wird es möglich Uranionen (U92+) bei einer Energie von 560 MeV/u zu speichern. Die Experimente erfolgen jedoch üblicherweise bei Energien von etwa 300 MeV/u. Dies entspricht etwa 65 % der Lichtgeschwindigkeit. Die Umlauffrequenz liegt dann bei 2∗106 s-1. Der Druck im Inneren des Systems liegt bei 10-11 mbar, damit möglichst wenige Kollisionen zwischen Ionen und Restgasmolekülen auftreten.
Durch die Kühlung der Ionen im Elektronenkühler wird verhindert, dass der Strahl zu breit wird und dadurch an Qualität verliert. Außerdem kompensiert die Kühlung das Aufheizen des Strahls, das durch Stöße der Ionen untereinander oder an Restgasmolekülen hervorgerufen werden kann.