Die bauliche Erweiterung des Helmholtz-Instituts Jena (HI Jena) hat begonnen, der feierliche Spatenstich ist erfolgt. Mit dem Neubau, der in unmittelbarer Nachbarschaft des bestehenden Institutsgebäudes entsteht, werden auf mehreren Geschossen zusätzliche Büro-, Seminar- und Laborflächen geschaffen. Der Spatenstich ist damit zugleich ein wichtiger Startschuss, um das erfolgreiche Wachstum des Helmholtz-Instituts Jena, einer Außenstelle des GSI Helmholtzzentrums für Schwerionenforschung GmbH auf dem Campus der Friedrich-Schiller-Universität (FSU) Jena, weiter zu fördern.
Nach der Begrüßung durch den Direktor des Helmholtz-Instituts Jena, Professor Thomas Stöhlker, überbrachten der Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft des Freistaats Thüringen, Wolfgang Tiefensee, und die Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft, Birgit Keller, ihre Grußworte. Für das GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung sprach der Forschungsdirektor Professor Karlheinz Langanke, für die Friedrich-Schiller-Universität Jena der Vizepräsident für Forschung, Professor Georg Pohnert.
Zu diesem Forschungsneubau war vom Thüringer Infrastrukturministerium ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben worden. Als Sieger ging ein regionales Büro hervor: Die Jury wählte einstimmig den Entwurf des Büros „Osterwold°Schmidt EXP!ANDER Architekten“ aus Weimar, die die Planungen gemeinsam mit Impuls Landschaftsarchitektur Jena eingereicht hatten. Der viergeschossige, würfelförmige Bau mit einer Grundfläche von rund 240 Quadratmetern schließt im Untergeschoss an das Targetlabor an. Als Verbindung zum bestehenden Institutsgebäude ist eine dazwischen geschaltete Schleuse vorgesehen.
Die Bauzeit für den Neubau, der in Hanglage auf einem landeseigenen Grundstück innerhalb des Universitätsstandorts unterhalb des Landgrafen errichtet wird, soll zirka zwei Jahre betragen. Thüringen finanziert das Bauvorhaben und hat dafür acht Millionen Euro im Landeshaushalt eingeplant.
Mit dem zusätzlichen Institutsgebäude werden die infrastrukturellen Voraussetzungen für die Spitzenforschung, die seit der Institutsgründung vor zehn Jahren am HI Jena betrieben wird, weiter verbessert. Das Forschungsprofil des Helmholtz-Instituts Jena ist geprägt von der Physik an der Schnittstelle zwischen konventioneller Beschleunigertechnik und dem sich schnell entwickelnden Feld der auf Lasern basierenden Teilchenbeschleunigung. Das HI Jena bietet herausragende Forschung im Bereich der Kopplung intensiver Photonenfelder und unterstützende Entwicklung von adäquater Instrumentierung. Zudem wird durch das Helmholtz-Institut Jena die enge Verbindung zwischen der Universität und der Großforschungseinrichtung GSI mit dem derzeit hier entstehenden internationalen Beschleunigerzentrum FAIR noch ausgebaut und verstetigt.
Rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie assoziierte Forschende in zehn Arbeitsgruppen sind aktuell am HI Jena tätig. Hinzu kommt eine eigene Graduiertenschule („Research School of Advanced Photon Science“) mit rund 60 Doktorandinnen und Doktoranden. Außerdem sind die erfolgreiche Drittmitteleinwerbung und die regionale Vernetzung – etwa durch Zusammenarbeit und Kollaborationen mit dem Fraunhofer-Institut für Optik und Feinmechanik und dem Leibniz-Institut für Photonische Technologien – stetig gewachsen. (BP)