Marco Kienel wurde kürzlich mit dem „Best Student Award“ der „SPIE Photonics West 2015“ ausgezeichnet. Er präsentierte auf der Fachtagung in San Francisco seine experimentelle Arbeit an einem skalierbaren multidimensionalen Verstärkersystem. Dieses verwendet erstmalig sowohl eine räumliche als auch eine zeitliche Separation der zu verstärkenden ultra-kurzen Laserpulse. Durch Aufteilung eines Pulses in vier zeitlich getrennte Kopien, welche parallel in zwei räumlich getrennten Ytterbium-dotierten Fasern verstärkt wurden, konnten Pulsenergien erzielt werden, die weit über die Zerstörgrenze der einzelnen Faser hinausgeht. Somit können prinzipielle physikalische Limits eines einzelnen Verstärkers umgangen werden.
Dieses neuartige multidimensionale Konzept ebnet damit den Weg für Lasersysteme mit bisher nicht erreichbaren Parametern. Insbesondere höhere Pulsenergien und höhere Ausgangsleitungen lassen sich mit dem neuen Ansatz realisieren. Anwendungen gibt es in vielen Bereichen der Industrie, Medizin und Wissenschaft, aber auch in der Grundlagenforschung z.B. für die laserbasierte Teilchenbeschleunigung.
Arno Klenke gewann den 3. Preis des „Best Student Award“. Er stellte ein Faserlasersystem bestehend aus vier parallelen Hauptverstärkern vor. Die von diesen Verstärkern emittierten Femtosekundenpulse werden mit Hilfe eines kohärenten Verfahrens zu einem Puls kombiniert. Hierdurch konnte eine Steigerung der Pulsenergien von fast einem Faktor vier erreicht werden und bisher realisierte Systeme deutlich übertroffen werden. Zusätzlich wurden erste Ergebnisse der Integration mehrerer Laserkanäle in einer Multikernfaser gezeigt. Durch den kompakten Aufbau werden durch diese Technik in Zukunft Faserlasersysteme mit einer großen Anzahl von parallelen Kanälen realisierbar werden. Da die Gesamtleistung des Systems mit der Anzahl der Kanäle steigt, rücken bisher nicht erreichte Leistungswerte in den Bereich des Möglichen.