Eine neue Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern von GSI, dem Helmholtz-Institut Jena (HI-Jena) und dem IMP wird nun von der Helmholtz-Gemeinschaft gefördert. Für das Projekt "Experimente mit gespeicherten hochgeladenen Ionen an der Grenzlinie zwischen Kern- und Atomphysik" wurde eine Helmholtz-CAS Joint Research Group (HCJRG) beantragt und im Oktober 2012 bewilligt. Die leitenden Wissenschaftler sind Dr. Yuri Litvinov (GSI), Professor Thomas Stöhlker (HI-Jena) und Professor Xinwen Ma (IMP).
Die HCJRGs konnten Anfang des Jahres 2012 von Helmholtz-Zentren und ihren chinesischen CAS-Partnern gemeinsam beantragt werden. Die Förderung durch die Helmholtz-Gemeinschaft kann bis zu 120.000 Euro pro Jahr über drei Jahre betragen. Die CAS wird die genehmigten Projekte mit bis zu 300.000 RMB (ca. 35.000 Euro) pro Jahr für drei Jahre unterstützen. Insgesamt gab es 22 Anträge, fünf wurden zur Förderung ausgewählt.
"Mit dem Projekt wollen wir insbesondere auch die Nachwuchswissenschaftler und Doktoranden bei GSI und am IMP fördern", sagt Dr. Yuri Litvinov. "Ihnen soll die Möglichkeit gegeben werden, während ihrer Tätigkeit an ihrem Heimatinstitut auch internationale Kontakte zu knüpfen. Dafür stehen uns Personal- und Reisemittel zur Verfügung."
Innerhalb des Forschungsprojekts sollen koordinierte Experimente am Experimentierspeicherring (ESR) bei GSI und am Experimental Cooler-Storage Ring (CSRe) am IMP erfolgen. Untersucht werden sollen beispielsweise der radioaktive Zerfall hochgeladener Ionen, die Massenmessung kurzlebiger Nuklide oder die dielektrische Rekombination exotischer Kerne - ein Prozess, bei dem ein vom Ion neu eingefangenes Elektron durch seine freiwerdende Bindungsenergie ein bereits gebundenes Elektron in einen angeregten Zustand versetzt.
Für das neue Beschleunigerzentrum FAIR bei GSI ist das Forschungsvorhaben von hoher Relevanz, da der FAIR-Komplex mehrere Speicherringe beinhaltet. Forschung für den Collector Ring (CR) und den High-Energy Storage Ring (HESR) an FAIR sowie an vergleichbaren Anlagen des in China geplanten Projekts HIAF sind Teil der Kooperation. Insbesondere sind die Entwicklung und der Test von Komponenten und Messmethoden geplant, die bei FAIR und HIAF zum Einsatz kommen sollen. Hierbei wird die Expertise des Helmholtz Instituts Jena auf den Gebieten der Laser- und Röntgentechnologie von großer Bedeutung sein.